Aktuell

Das Team ist sehr motiviert

Daniel Bäumlin besuchte das Centre im Herbst und berichtete dem Vorstand, dass soweit alles in Ordnung sei und die Stimmung im Team gut. Besonders gefallen hat ihm dabei das Engagement einer neu als Praktikantin angestellten jungen Frau. Allerdings sei die Auslastung des Centre nach wie vor ungenügend. Das ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass von einem Besuch in einem Gesundheitszentrum/Spital erwartet wird, mit möglichst viel Medikamenten vollgestopft zu werden. Da wir dies nicht unterstützen und unser Team die Patient:innen anweist, sorgsam mit dem Medikamentenverbrauch umzugehen (besonders was Antibiotika betrifft), wird halt öfters eine andere Institution aufgesucht.

Bistro/Boutique steht

Im November berichtet uns Omar, dass der Annexbau Boutique/Bistrot endlich fertig gebaut sei. Es wird die Frage gestellt, ob wir den Einkauf von Grundnahrungsmitteln und einigen Artikeln des täglichen Gebrauchs für die Boutique organisieren, oder ob die Verantwortung dafür (auch besonders die finanzielle) einer externen Person in Pacht übergeben werden soll. Der Vorstand findet letztere Variante als besser, allerdings müsste die Verpachtung mit klaren Bedingungen verbunden sein (Hygiene, Nebenkosten, etc.)

Bistro/Boutique aussen
Bistro 2
Detail Decke

Ausbaupläne

In der Nähe des Centre gibt es leider keine Möglichkeit, sich mit Nahrungsmitteln und anderen täglichen Bedarfsartikeln einzudecken. Dies ist besonders für Patient:innen und ihre Anhörigen aber natürlich auch für das Team ein Problem. Deshalb kam die Idee auf, in der Nähe des Centre eine Art Bistro mit einem Essens- und Getränkeangebot und einer kleinen Boutique für alltägliche Bedarfsartikel zu errichten. Das Bistro soll künftig von einer jungen Frau aus dem Dorf auf eigene Kosten betrieben werden. Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung.

Nach ersten Abklärungen ist das Projekt aktuell in der Planungsphase. Adrian Wiesmann, Architekt und Vorstandsmitglied unseres Vereins, hat dazu die Pläne und Visualisierungen erstellt.

Visualisierung des geplanten Bistros mit angegliederter Boutique (Adrian Wiesmann)

Das Centre ist gut aufgestellt

Omar – verantwortlicher Leiter und unser Vetrauensmann vor Ort schickt uns monatlich einen Bericht über die Vorgänge und Probleme des Centre. So berichtete er uns z.B. Ende Mai, dass im Centre 3 problemlose Geburten stattgefunden hätten. Auch funktioniere die pränatale Gruppenkontrolle wunderbar. Diese wurde von Suzanne Lanker bei ihrem letzten Einsatz im Centre ins Leben gerufen, mit der Idee, dass sich die Frauen gegenseitig regelmässig in der Schwangerschaft austauschen.

Er berichtete uns auch zahlreichen Masernausbrüchen, die im Centre behandelt werden mussten. Das Centre berät auch intensiv Familien in Hygienefragen.

Das Team im Centre ist sehr motiviert und engagiert. Ebenso funktioniert auch das unabhängige Team im Nähatelier hervorragend.

Mutter und Neugeborenes

Ausbau des Containers fertig

Der Umbau des Containers in ein Männerzimmer und eine Petite Chirurgie ist bis auf ein paar kleinere Details vollendet (Stand September 2021)
Blick vom Centre de Santé auf den neuen Anbau
Blick ins Männerzimmer mit 2 Betten

Ausbau wurde in Angriff genommen

Arbeiten beim Containerumbau – das Dach wird mit Aluwellblech gedeckt

Daniel Bäumlin war im März/April in Koutaba, um den Umbau des Containers in ein Männerzimmer und eine Petite Chirurgie in Angriff zu nehmen. Er traf eine besorgniserregende Covid-19-Situation an. Es gibt täglich Tote, die lokalen Verantwortlichen haben die Lage nicht im Griff. Ein grosses Problem ist sicher die Hygiene und auch die mangelnde staatliche Unterstützung.

Er musste feststellen, dass auch im Centre die hygienischen Bedingungen verbesserungswürdig sind. Das Team des Centre wurde ermahnt, sich der hygienischen Belange seriöser anzunehmen, um die Qualität der Angebote des Centre aufrechtzuerhalten.

Visualisierung vor dem Umbau durch Atelier Lorraine
Visualisierung vor dem Umbau durch Atelier Lorraine

Die Metallarbeiten beim Containerumbau waren ziemlich aufwendig. Zum Zeitpunkt der Rückkehr von Daniel aus Koutaba war das Projekt im Rohbau fertig. Es fehlen die Mauern. Omar kümmert sich darum, auch um die weiteren Ausbauschritte wie Stromzufuhr, das Sanitäre sowie den Einbau von Fenstern und Türen. Der Ausbau bewegt sich im vorgesehenen Kostenrahmen. Ziel ist, dass das Ganze in ca. 3 Monaten fertiggestellt ist.

Detail: Auflageprofile
Tür- und Fensterzargen sind eingebaut

Der Ablauf des Containerumbaus gestaltete sich wie folgt:
– Abtrennen sämtlicher Seitenwände inkl. Türen
– Erstellen der Fundamente und ausrichten des Containers
– Anbringen von Auflageprofilen aus Flachstahl mit Verstärkungsspickeln an Container
– Anfertigen der Fenster- und Türzargen
– Erstellen der Dachkonstruktion analog derjenigen des Hauptgebäudes
– Eindecken des Daches mit Aluwellblech
– Sämtliche Stahlteile rot grundieren und streichen wie Hauptgebäude
– Produktion von ca. 550 Lehmsteinen für die Wände

Mit Daniel waren insgesamt 5 Personen an den Arbeiten beteiligt.

Neu erstelle Kalkgrube aus Blech
Löschen des Kalkes

Weitere Arbeiten während des Aufenthaltes von Daniel:
– Es wurde eine neue Kalkgrube mit Blechwänden erstellt, da die alte von Termiten «gefressen» wurde.
– Auch der Elektromast musste neu erstellt werden – wurde auch von den Termiten weggeputzt.
– Renovationsarbeiten im bestehenden Centre: in sämtlichen Räumen wurden die Wände neu gestrichen, die Böden ausgebessert und mit Bodenfarbe neu gestrichen.

Im Vorstand wurde besprochen, dass es wohl sinnvoll wäre, nochmals eine medizinische Fachperson aus der Schweiz für ein paar Wochen zwecks Schulung des lokalen Personals nach Koutaba zu schicken. Entsprechende Abklärungen laufen.


Aktuelle Situation

Es war ein turbulentes Jahr, für uns hier und auch für die Menschen in Ngoundoup in Kamerun. Die Corona Pandemie hat nicht nur unser Leben hier in der Schweiz auf den Kopf gestellt. In Kamerun wurden Ausgangssperren verordnet, was zur Folge hatte, dass die Menschen nicht mehr zur Arbeit gehen konnten. Was das heisst, wenn die ganze -Familie vom Tagesverdienst der Mutter, des Vaters abhängig ist, könnt Ihr Euch selber ausmalen. Das Essen wurde nicht nur viel teurer, es wurde auch knapp. Deshalb entschieden wir uns, dass Omar, der örtliche Projektleiter, Grundnahrungsmittel einkauft und sie im Dorf subventioniert zum Preis von vor Corona an die Bevölkerung weiterverkauft. Wir besorgten 10 Tonnen Reis, 1,8 Tonnen Mais, 240 Liter Öl, 200 Kilo Mehl, 400 Kilo Zucker und 250 Stück Seife à 250 g. Die ganzen Einkäufe kosteten rund 15 000 Franken. Viele Familien waren jedoch nicht mehr in der Lage Lebensmittel zu -kaufen, unabhängig vom Preis, und Omar verteilte an die Bedürftigen die Lebensmittel und Hygieneartikel kostenlos. Zum Glück hat sich die Situation nun dank der Erntezeit verbessert.

Das Centre de Santé Mbambeluh hat sofort auf die Pandemie reagiert und die Hygiene erhöht, Abstandsregeln eingeführt, Händedesinfektionsmittel gemischt und Masken abgegeben. Die Näherinnen des Nähkollektivs nähten rund 2200 Masken und es wurden 150l Desinfektionsmittel hergestellt. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes wurden früh über die Gefahren von Covid-19 und die Präventivmassnahmen informiert. Es war beeindruckend, wie schnell und gründlich die Mitarbeiterinnen vom Centre sich auf die Pandemie einstellten.

Es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Das Centre de Santé Mbambeluh darf seit diesem Jahr Impfkampagnen durchführen. Das heisst, dass vor allem die Mütter mit ihren Kindern regelmässig erreicht werden und sie in Ernährung, Hygiene oder Gesundheit geschult werden können.

Ausbau des Centre de Santé «Mbambeluh»

Unser Schiffscontainer, mit dem wir ursprünglich Material aus der Schweiz transportierten, soll zu einem Krankenzimmer für Männer und eine kleine Chirurgie umgebaut werden. Die «petite chirurgie», wie der Raum in Kamerun heisst, ist der Ort, wo kleinere Wunden genäht, Verbände gewechselt und kleinere Eingriffe durchgeführt werden. Die Stahlwände des Containers werden entfernt und mit traditionellen Lehmsteinen ausgemauert. Aus dem herausgeschnittenen Blech wird ein fliegendes Dach, ähnlich wie beim Centre. So kann ein angenehmes Raumklima erreicht werden. Der Aufwand für Material, Türen, Fenster, sanitäre und elektrische Installationen sowie die Einrichtung wird ungefähr 16 000 Franken betragen.

Eigentlich war vorgesehen, dass Daniel Bäumlin im Dezember nach Ngoundoup reist und den Ausbau aufgleist. Leider ist es im Moment Corona-bedingt schwierig ins Land zu kommen. Geplant ist – falls möglich – ein Einsatz anfangs 2021.

Weitere Unterstützung

Es wird weiterhin so sein, dass wir die Löhne der Frauen im CS Mbambeluh finanzieren müssen. Auch mit einer wachsenden Zahl von Patientinnen und Patienten reichen die Einnahmen unmöglich, um gerechte Löhne zu bezahlen und somit der Korruption, die im Gesundheitswesen von Kamerun allgegenwärtig ist, entgegen zu wirken. Das heisst das Centre muss mit 1000 bis 1500 Franken pro Monat unterstützt werden.

Ein weiteres Thema bleibt die Weiterbildung des Personals im 2021. Insbesondere sind Hygiene und Medikamentenlehre Dauerthemen, die regelmässiger Überprüfung und Weiterbildung bedürfen. Wir denken hier an einen Einsatz einer Fachperson von einem bis zwei Monaten, was etwa 4500 Franken plus Reise kosten wird.